Böschung 2:3 einfach erklärt

Fräsen statt Mulchen

 

 

 

Böschung 2:3 (v:h) einfach erklärt – so planen & pflegen Sie stabile Hänge

 

Kurzfassung: „Böschung 2:3“ bedeutet vertikal : horizontal = 2 : 3. Für 3 m waagrecht steigt die Böschung 2 m. Das entspricht ≈ 66,7 % bzw. ≈ 33,7°. 2:3 ist oft gut beherrschbar – bei lockerem Boden besser flacher (z. B. 1:2 bis 1:3). Für die Pflege gilt: fräsen statt mulchen sorgt meist für 2–3 Jahre Ruhe, eine stabilere Oberfläche und weniger Erosion.

Böschung 2:3 in Zahlen

  • Verhältnis (v:h): 2 : 3
  • Prozent: 2/3 = 66,7 %
  • Winkel: arctan(2/3) ≈ 33,7°

Merker: Im deutschsprachigen Tiefbau wird üblicherweise v:h (Vertikal:Horizontal) notiert. Wer H:V meint, würde dieselbe Böschung als „3:2“ schreiben. Im Zweifel immer „v:h“ dazusagen.

Schnell-Übersicht

Verhältnis (v:h) Prozent Grad Typische Einordnung
1 : 1 100 % 45,0° sehr steil, kompakter Boden/Fels
2 : 3 66,7 % 33,7° häufig praxisnah bei gewachsenem Boden
1 : 2 50,0 % 26,6° sicherer bei lockererem Material
1 : 3 33,3 % 18,4° sehr flach, pflegeleicht

Welche Neigung passt zum Material?

Die passende Böschungsneigung hängt von Bodenart, Feuchte, Schichtaufbau und Nutzung ab:

  • Gewachsener, bindiger Boden (lehmig): 2:3 oft gut machbar.
  • Lockerer oder aufgefüllter Boden, feucht: besser 1:2 bis 1:3.
  • Fels/Schotter (gut verzahnt): steiler möglich – punktuell prüfen.
  • Bankette/Wegränder mit Verkehr: eher flacher; Stabilität vor Optik.

Praxis-Tipp: Probeprofil anlegen, Sicker- & Oberflächenwasser sicher führen (Mulden/Rigolen), heikle Stellen nachverdichten und ggf. ansäen.

Forst- & Almwege: Profil, Entwässerung, Standfestigkeit

  1. Bestand aufreißen & lockern – Steine drehen, Wurzeln zerkleinern.
  2. Vollflächig fräsen & mischen – Bestand verbindet sich mit dem Untergrund (ohne Fremdmaterial).
  3. Profil & Entwässerung herstellen – weiches Quergefälle, funktionsfähige Mulden/Gräben.
  4. Verdichten – tragfähiger Aufbau, ruhige Oberfläche.
  5. Nachsaat / Begrünung – mindert Erosion, erleichtert Pflege.

Ergebnis: dauerhaft tragfähige Wege, weniger Ausbrüche und pflegeleichte Böschungen.

Böschungspflege: fräsen statt mulchen

Mulchen schneidet nur oben ab – die Wurzel treibt nach. Fräsen zerspant den Wurzelkörper und trocknet ihn aus. Vorteile:

  • 2–3 Jahre Ruhe statt jährlicher Pflege
  • Stabilerer Hang, weniger Erosion
  • Saubere Nachpflege (ruhiges Fräsbild, keine Stöcke/Kanten)

Checkliste für die Baustellenplanung

  • Böschungshöhen & -breiten aufnehmen (v:h festlegen)
  • Bodenansprache: gewachsen/aufgeschüttet, feucht/trocken
  • Entwässerung: Zuflüsse, Mulden, Auslässe, Querungen
  • Kritische Punkte: Kurveninneres, Einmündungen, Engstellen
  • Pflegeziel: jährliche Kontrolle vs. 2–3-Jahres-Rhythmus (fräsen)

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Häufige Fragen (FAQ)

Was bedeutet 2:3 in Grad?

arctan(2/3) ≈ 33,7°.

Ist 2:3 für lockeren Boden geeignet?

Oft zu steil. Sicherer ist 1:2 bis 1:3 (flacher), abhängig von Feuchte, Boden und Nutzung.

Warum „fräsen statt mulchen“?

Fräsen zerkleinert Wurzeln und trocknet sie aus – dadurch längere Ruhe und eine stabilere Oberfläche.

Braucht es Fremdmaterial?

In vielen Fällen nein. Durch fräsen & mischen verbindet sich der Bestand tragfähig mit dem Untergrund.

Hinweis: Angaben beziehen sich auf übliche Praxis im Forst- und Wegebau. Lokale Gegebenheiten (Boden, Wasser, Nutzung) stets vor Ort prüfen.

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